Südafrika

 

Südafrika

Stellenbosch      Map

Südafrika ohne Wein – das wäre so ungefähr wie ein Game Drive ohne die «Big Five». Die Bedingungen für Wein sind in Südafrika einfach ideal: mediterranes Klima und perfekte Böden. Für echte Weinliebhaber ist demnach Südafrika ein echtes Paradies! Wer hierhin reist, sollte mindestens einer der vier klassischen Routen folgen: Stellenbosch, Paarl, Franschhoek und Constantia.

Wir haben uns eine längere Zeit in Stellenbosch aufgehalten, da uns diese Umgebung (ca. rund 50 Kilometer östlich von Kapstadt) und die unzähligen Weingüter unglaublich gut gefallen. Nicht nur wegen den wunderbaren Wine Tastings oder Wine Pairings, sondern auch, weil die diversen Weingüter mit perfekter Aussicht oder kleinen Teichen und Seen einfach nur zum verweilen einladen.

Kaum kommen wir auf einem Weingut an, folgt sogleich immer der folgende Satz: «ist das schön hier!». Ziemlich jedes Weingut bietet eine schöne Terrasse oder Gartenlaube an, wir würden daher empfehlen, im Sommer hierhin zu kommen, da ist die Sonne schon jeden Tag fast garantiert und man kann bei einem Tasting, Lunch, Snack oder Kaffee draussen so richtig die Seele baumeln lassen.

Wir möchten hier einige Weingüter vorstellen, die uns sehr beeindruckt haben. Nicht nur von der Umgebung her, sondern auch von den Weinen und den speziellen Wine Pairings. Ebenfalls möchten wir noch erwähnen, dass uns das Preis-/Leistungs-Angebot ziemlich aus den Socken gehauen hat. Die Wine Tastings bewegen sich zwischen CHF 1.80 und CHF 4.30 für vier bis sechs Weine und die Wine Pairings (Schokolade, Fudge etc.) zwischen CHF 3.60 und CHF 13.

Da wir die Weingüter mit dem eigenen Auto ansteuern (es werden überall auch Weintouren für nicht Selbstfahrer angeboten), teilen wir immer eine Weinprobe, was aber manchmal dazu führt, dass der Beifahrer trotzdem mehr trinken muss, da die Gläser teilweise ganz schön vollgefüllt werden und wenn man dann den Wein noch so richtig gut findet, wäre es ja schade, diesen in den vorgesehenen Spittoons auszuleeren. 


Stellenrust Wine Estate
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Eigentlich schon unser Favorit und ein kleiner Geheimtipp. Wir waren an diesem Tag alleine auf der wunderschönen Terrasse mit Ausblick auf den Tafelberg und mitten in den Bergen von Stellenbosch. Auch die Fahrt zur Winery lohnt sich schon, da man mitten durch die Rebstöcke fährt. Hier stimmen die Weine und das Wine Pairing Angebot war eine Wucht! Wir haben uns für das African Pairing entschieden: 5 Weine (vollgefüllte Gläser), dazu eine grosse Platte mit Biltong (Trockenfleisch), Boerewors, Käse, Oliven und Mandeln für CHF 5.70.

Ebenfalls haben sie ein Wine Pairing mit Schokolade im Angebot. 3 verschiedene Lindor Kugeln mit 3 verschiedenen Weinen, was wirklich sehr gut zusammenpasst, für CHF 3.50.


Avontuur Estate – Wine & Fudge/Nougat Pairing
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Das Gelände ist sehr geschmackvoll angelegt mit Pferdekoppeln und weissen Rosen wohin man sieht. Aber noch geschmackvoller ist das Wine & Fudge/Nougat Pairing. Für «nur» CHF 5.70 erhält man eine edel glänzende weisse Schachtel mit 5 verschiedenen («sehr» grossen) Fudge und Nougat, die auf die fünf verschiedenen Weine abgestimmt werden. Der Wein alleine hat uns nicht ganz so überzeugt, aber mit den Süssigkeiten veränderte sich der Geschmack und wir müssen sagen, das passt!


Brenaissance Wine Estate - Wine and Pizza Pairing
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Wir besuchten das Brenaissance an einem verregneten Tag. Doch was für eine schöne willkommene Atmosphäre, inmitten der überdachten Veranda brannte ein wärmendes Feuer. Hier empfehlen wir das Wine and Pizza Pairing (CHF 13) zum Lunch. Denn die 4 verschiedenen Pizza Schnitten, ergeben eine grosse Holzofen Pizza. Und die Pizza Kreationen sind wirklich fantastisch: Biltong Pizza, Cajun Chicken, Parma Ham und Caramelized Onion. 


Delheim Wine Estate - Wine and Cupcake Pairing (CHF 6.20)
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Die Lage, Pflege und Begrüssung im Delheim Estate waren einfach nur wunderbar. Der Weinkeller ist richtig altmodisch chic gehalten und strahlt damit eine gewisse Authentizität aus. Die vier frischen Cupcakes (Pomegranate, Rooibos, Kürbis/Vanilla, Makataan) passen wirklich richtig gut zu den Weinen. Die Weine wurden uns sehr gut erklärt und es gibt zu jedem Wein eine kleine Anekdote. Uns wurde dann noch ohne Zusatzkosten den Spatzendreck serviert.

Spatzendreck ist ein Süsswein. Der Patriarch und Legende in der südafrikanische Wein Industrie, Michael Sperling, genannt Spatz (verstorben am 8.10.2017), bekam bei einer seiner Abfüllungen von einer Bekannten den folgenden Satz zu hören: «Spatz, das ist aber nun wirklich Dreck!». Der süsse Weisswein bekam von da an seinen Namen «Spatzendreck». Der Wein ist wirklich lecker, wir haben gleich 2 Flaschen gekauft, obwohl das Etikett nicht unbedingt jedermanns Sache ist; ein goldener Spatz, der ein Häufchen auf ein Fass macht. Offiziell wurde dies sogar im Jahre 1970 zum hässlichsten Etikett gekürt. Da man in China Weine vor allem nach dem Etikett kauft und gelinde gesagt, andere ästhetische Vorzüge gelten, verkauft sich dort der Spatzendreck besonders gut. 


Morgenster Estate - Olive Oil and Wine Tasting (CHF 5.50)
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Dieses Wein- und Olivengut ist ein verstecktes Juwel in Stellenbosch. Wir wollten eigentlich zu einem anderen Weingut fahren, sind dann aber am Schluss froh gewesen, dass wir «richtig» «falsch» gefahren und hier gelandet sind. Das Wine und Olivenöl Tasting beinhaltet 4 Weine und vier Olivenöle und ein Balsamico, mit so vielen Brotstücken, dass man fast noch ein Fondue erwartet. Ebenfalls dazu gereicht werden grüne und schwarze Oliven, sowie 2 verschiedene Tapenaden. Die Bedienung ist sehr kompetent und nimmt sich ca. eine halbe Stunde Zeit für die umfassende Erklärung. Den wunderbaren Blick auf den Helderberg, das feine Olivenöl sowie die freundliche Bewirtung haben uns schwer beeindruckt. 


Clos Malverne Wine Estate – Ice Cream and Wine Pairing (CHf 6.10)      Map

Völlig unbedacht haben wir dieses Weingut angesteuert. Erst später erfuhren wir, dass dies momentan die Nummer eins in Stellenbosch ist, wenn es um Lunch geht. Das heisst, das Restaurant war proppenvoll und für das Wine and Ice Cream Pairing müsste man ebenfalls reservieren. Doch es wurde uns möglich gemacht und wir konnten sogar draussen im Garten sitzen. Wir waren nicht nur sehr überrascht von der freundlichen Bedienung und den Erklärungen, sondern auch von den sehr speziellen Eiskreationen mit den dazu passenden Weinen:

- Ananas, Kokosnuss Meringue, Minze und Pfefferkörner – Sauvignon Blanc Brut

- Lemon Butterkeks, Pistazie und Erbsen - Chardonnay

- Geröstete Zwiebeln, Balsamico und geräucherte Oliven – Cabernet/Shiraz

- Himbeere, Bienenhonig und Schokoladencookie – Pinotage Reserve

Etwas anders, sehr spezielle, manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber eine lohnenswerte abwechslungsreiche und erfrischende Erfahrung.


Hidden Valley Wines
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Die Terrasse ist einfach nur wunderbar. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf die umliegenden Berge und die angebauten Weinstöcke und Olivenbäume. Schon bei der Auffahrt sind die grossen Kunstskulpturen bereits ein grossartiger Anblick. Wir haben uns für ein Chocolate & Wine Pairing auf der grossen Terrasse entschieden. Die Bedienung sprühte nur so von Charme, liegt vermutlich an der tollen Aussicht und dem Wein. Es gibt ebenfalls noch eine zweite Terrasse mit Liegestühlen an einem Teich, wo man bei einem Gläschen Wein (keine Tastings) so richtig die Seele Baumeln lassen kann. 


Jordan Wine Estate      Map

Idyllisch, ruhig und auch ein wenig versteckt, kann man sich komplett auf das Geniessen konzentrieren. Hier haben wir uns nicht nur für ein Wine Tasting sondern auch für ein Frühstück auf der Terrasse von der eigenen Bäckerei entschieden. Mit frischem selbstgebackenem Brot, Marmelade, feinem Cappuccino und traumhafter Aussicht, lässt es sich so richtig gut in den Tag starten. 


Waterford Estate
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Bereits bei der Einfahrt angekommen, fühlten wir uns schon mitten in der Toskana, was sich dann im Innenhof weiterzog. Alles ist sehr geschmackvoll eingerichtet, mit viel italienischem Flair. Die angebotenen Weine haben uns nicht ganz so beeindruckt, aber dafür die schöne Atmosphäre im Innenhof und von dem her allemal ein Besuch wert. 


Wir finden, Stellenbosch sollte man bei einem Kapstadt/Südafrika Besuch auf keinen Fall verpassen. Die wunderbare Weinregion macht es einem wirklich leicht, in die Welt des Weins und des Genusses abzutauchen. Auch Nicht-Weinkenner werden sich auf jeden Fall an den schönen Weingütern und dem guten Essen erfreuen. 


Paternoster
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Von Kapstadt aus fahren wir ca. zwei Stunden Richtung Paternoster. Zu Recht wird das idyllische Dörfchen von den Südafrikanern als eines der zehn romantischten Örtchen des Landes gewählt. Der Name Paternoster zu Deutsch «Vater unser» rührt daher, dass die Überlebenden des 1829 hier gesunkenen Schoners «Columbine» sich nach ihrer Rettung beim Herrgott bedankten.

Wir finden Paternoster, welches eines der letzten authentischen Fischerdörfchen am Western Cape ist, eine absolut empfehlenswerte Destination. Obwohl hier der Tourismus längst Einzug gehalten hat, leben viele Einwohner nach wie vor vom Fischfang. Viele der strahlendweiss angemalten historischen Fischerhäuschen stehen zur Vermietung.

Auch wir beziehen eines der stilvoll eingerichteten Häuschen von «Cottage Collection» mit dem wunderbaren Namen «Romantica». Bei einem Feuer am Kamin und einem frühmorgendlichen Spaziergang am menschenleeren Sandstrand, wird klar, dass dieser Ort die perfekte Destination für ruhesuchende Urlauber ist. 


Cederberge      Map

Etwa 300 km nördlich von Kapstadt befindet sich der Gebirgszug der Cederbergs, ein touristisch kaum erschlossenes Gebiet. Die Cederberge sind wild und von dramatischer Schönheit und erinnern uns fast schon ein wenig an den Südwesten der USA. Hohe Tafelberggruppen, lila und orange bei Sonnenuntergang glänzend, dominieren die Szenerie. Das Gebirge ist nach der vom Aussterben bedrohten endemischen Zeder benannt, die nur noch vereinzelt in Hochgebirgsregionen oberhalb von 1'500 Metern zu finden sind.

Das ganze Gebiet erstreckt sich über fünfzig Kilometer von Norden nach Süden und etwa zwanzig Kilometer von Ost nach West. Hier herrscht eine aussergewöhnliche botanische Vielfalt, Fynbos genannt. Der Name bezieht sich auf die als Bauholz ungeeigneten schlanken Stämme der Sträucher und lässt sich im Detail als «feingliedriges Gebüsch» übersetzen. Eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Exportprodukte des Landes wird hier wild gesammelt und im grossem Stil angebaut, der Rotbusch- oder Rooibostee. Auch uns mundet dieser Tee, vor allem in Form eines «red Cappuccinos» mit Milchschaum und Zimtpulver. 


«Sperrgebiet Lodge» in Springbok

Auf unserem Weg zum «Kgalagadi Transfontier Park» sind wir auf die «Sperrgebiet» Lodge gestossen. Diese Übernachtung hat es wirklich in sich. Irgendwo im Nirgendwo etwas ausserhalb von Springbok, in einer Art Wüstenlandschaft eingebettet, befinden sich vier kleine self-catering Lodges in die Natur eingepasst, mit allem eingerichtet was man braucht. Sogar Satelliten TV und Internet ist vorhanden. Am schönsten ist es, einfach auf der Veranda zu sitzen und die herrliche Natur und Ruhe zu geniessen. Da die Umgebung nicht durch Licht verschmutzt ist, kann man bei einer klaren Nacht sogar die Milchstrasse sehen. Diese sahen wir durch den leuchtenden Vollmond zwar nicht, aber auch schon das gleisende Licht des Mondes war schön anzusehen. 


Kgalagadi Transfrontier Park      Map

Wir finden, für richtige Safarienthusiasten ist der Kgalagadi Transfrontier Park (KTP) eine echte Perle im Dreiländereck Südafrika – Namibia – Botswana. Der KTP umfasst rund 38'000 Quadratkilometer (ca. doppelt so gross wie der Krüger Park) und liegt inmitten der Kalahari. Für echte Liebhaber von Grosskatzen, so wie wir es sind, ist dieser Park ein Juwel. Auch landschaftlich einfach nur ein absoluter Traum. Was man allerdings wissen muss, man findet hier nur zwei Vertreter der Big 5: Löwen und Leoparden. Büffel, Elefanten und Nashörner sucht man hier vergebens.


Am Gate

Der Park kann ohne jede Grenzformalität in beide Richtungen, d.h. entweder von der botswanischen Seite oder von der südafrikanischen Seite her überschritten werden. Der Park darf jedoch nur zu dem Land hin verlassen werden, aus dem man in den Park hineingefahren ist. Für uns bedeutet das also, wir bleiben auf der südafrikanischen Seite des Parkes und wir melden uns demnach beim Twee Rivieren Grenzkontrollposten (botswanisch-südafrikanische Staatsgrenze) auf der südafrikanischen Seite an. An der Reception wird man sehr freundlich empfangen. Die administrative Abwicklung und Anmeldung betreffend Check-in im Camp erfolgt reibungslos und schnell und man erhält sein Permit sowie eine übersichtliche Karte vom Park mit den eingezeichneten Strecken für normale PWs und 4x4 sowie den vielen Wasserlöchern.

Wir wissen jetzt schon, dass wir beim nächsten Mal den Park mit einem Allradwagen besuchen werden, denn es gibt eine Menge abenteuerliche Strecken, die wir doch ganz gerne noch gefahren wären. Obwohl der Park auch ohne 4x4 zu befahren ist, sind wir trotzdem froh, dass wir im Minimum einen Geländewagen haben. Denn an einigen Stellen gibt es doch recht tiefen Sand und wir haben bereits schon von einigen gehört, die im Sand stecken geblieben sind. Und da es in diesem Gebiet doch recht viele Löwen gibt, möchten wir auf ein Steckenbleiben und damit verbundenem Aussteigen doch lieber verzichten.

Mit dem Permit in der Hand fahren wir ans Gate. Dort wird gefragt, in welche Richtung wir fahren bzw. welche Strecke wir machen. Diese Informationen müssen auf dem Permit vermerkt werden, denn als Day Visitor muss man spätestens um 19:30 Uhr wieder am Gate sein und das Permit abgeben oder so wie wir, wenn man drinnen übernachtet, muss man zur gleichen Zeit spätestens im Camp sein und das Permit dann am Ranger abgeben. Dies gilt als reine Sicherheitsvorkehrung, damit man die Kontrolle hat, dass auch alle Gäste um halb acht sicher im Camp angekommen sind. Das Permit kann man dann frühestens morgens um 5.30 Uhr wieder beim Ranger abholen.


Im Park

Bevor wir aber unseren Game Drive (Pirschfahrt – Game = Wild) beginnen können, befindet sich unser erster Stopp gleich hinter dem Gate an der Tankstelle. Hier tanken wir nicht nur voll, sondern verringern auch den Luftdruck auf unseren Reifen auf 1.5 bar. Denn wie bereits erwähnt sind die Sandpisten nicht ohne und je «platter» die Reifen sind, desto geringer die Chance sich festzufahren. 


Khalahari Tented Camp      Map

Da der Park extrem beliebt ist und über relativ wenig Übernachtungsmöglichkeiten verfügt, sollte man sich rechtzeitig um die Buchung kümmern, ansonsten muss man so wie wir, eine richtig grosse Portion Glück haben. Wir konnten gleich drei Nächte im Park verbringen. Das Khalahari Tented Camp ist für uns das absolute Highlight. Dies ist ein Wilderness Camp, d.h. das Camp ist nicht eingezäunt, so dass die Wildtiere ungehindert vorbeischauen können. Ein Ranger ist aber immer vor Ort. Es gibt zehn solcher Safarizelte, mit bequemen Betten, eigenem Badezimmer und eigener separater Küche. Das Essen und Getränke sollte man selber mitbringen, da es hier in der Abgeschiedenheit keine Einkaufsmöglichkeiten und kein Restaurant gibt.

Nach der Safari auf der Terrasse zu sitzen, den Sonnenuntergang bei einem Sundowner zu geniessen und die Tiere beim Wasserloch und direkt vor unserem Zelt zu beobachten, ist für uns einfach nur Genuss pur! Getoppt wird dies noch in der Nacht; mit Sternenhimmel, der Milchstrasse und Gejaule von den Schakalen, das so richtig durch Mark und Bein geht. 


Tiere im Kgalagadi Transfrontier Park
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Wir lieben es hier zu sein, denn der Park ist riesig und das Beste überhaupt ist wohl, dass die Tiere nicht eingezäunt sind. Was man immer garantiert sieht, sind viele grosse Herden von Wilderbeests (Gnus), Gemsböcke (Oryxantilopen), Springböcke und Straussen. Diese treffen sich bei der Hitze im November (teilweise 40 Grad) gerne an den Wasserlöchern. Auch hier waren wir mit ganz viel Glück gesegnet. Wir haben in den Tagen wo wir im Park waren einen jungen Leoparden und unglaublich viele Löwen gesehen. Eine Gruppe mit drei Weibchen und drei Löwenkinder und am Tag darauf, eine Gruppe von zwölf Löwen (8 Löwenkinder, 3 Löwinnen und 1 Löwe). Es ist schon ein magischer Moment, wenn solch majestätische Tiere ganz Nahe am Auto vorbeilaufen oder stehenbleiben und dich in deinem Autokäfig beobachten.

Die besten Zeiten für Tierbeobachtungen sind wie überall in den Nationalparks der frühe Morgen und der späte Nachmittag. Man sollte diese Zeit wirklich ausnutzen und sich früh auf den Gamedrive (Pirschfahrt) machen. Denn die aufkommenden Hitze am Nachmittag eignet sich sowieso bestens dafür, um mit einem kleinen Nickerchen den Schlaf nachzuholen. 


Kapstadt

September 2017


Three Boutique Hotel

Da wir uns entschieden haben, etwas länger in Kapstadt zu verweilen, haben wir das Hotel gleich für vier Nächte gebucht und es hat sich wirklich gelohnt!

Das alte viktorianische Haus wurde liebevoll und aufwändig renoviert und liegt in einem ruhigen und angenehmen Wohngebiet. Es hat einen kleinen gemütlichen Innenhof, wo man auch das Auto parkieren kann, einen Pool und eine schöne Dachterrasse mit einem wunderbarem Ausblick auf den Tafelberg. Zur Begrüssung gibt es, wie in Südafrika meistens üblich, ein Glas Wein. Die Zimmer sind sehr geschmackvoll eingerichtete und das Frühstück ist vorzüglich. Mit kleinem Buffet an grosser Auswahl an Früchte, Käse, Fleisch und diversen Kaffees und Teesorten. Dazu reichhaltige Variationen an Eierspeisen, die man sich allesamt dazu bestellen kann. Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass dieses Bijou in Kapstadt absolut empfehlenswert ist.


Bo-Kaap Stadtteil      Map

Das unverkennbare Markenzeichen des viel fotografierten Stadtteils Bo-Kaap (auch Malaienviertel oder Islamviertel genannt), sind die vielen bunten Häuser. Es macht wirklich viel Spass durch die engen, zum Teil steilen Gassen aus Kopfsteinpflaster zu schlendern und die diversen Farben einfach auf sich wirken zu lassen. Heute repräsentiert dieser multikulturelle Stadtteil, als letztes Viertel, das alte Kapstadt. 


Noon Gun     Map

Um 12 Uhr knallt’s jeden Tag in Kapstadt (ausser Sonntags und an Feiertagen). Der Knall kommt von einer Kanone «Noon Gun» und diese sorgt dafür, dass die älteste Tradition der Mother City aufrechterhalten wird.

Natürlich wollen wir das hautnah miterleben und fahren somit um 11.30 Uhr auf den Signal Hill, den Berg hinauf, bis die Strasse nicht mehr weiter geht. Oben angekommen parken wir unser Auto und geniessen den Ausblick über Kapstadt. Auf einer grossen Wiese stehen mehrere Kanonen. Die beiden berühmtesten Kanonen stehen allerdings nebeneinander auf einem Podest. Der tägliche Kanonenschuss kommt demnach aus einer dieser zwei Kanonen, die sich nämlich die Aufgabe teilen, falls es bei einer Kanone zur Fehlzündung kommt, wäre die andere schussbereit.

Etwa zehn Minuten vor Abschuss kommt ein Soldat der African Navy und klärt uns, mit einer grossen Portion Humor, über die Geschichte der Kanonen auf. Die Kanonen wurden in mehreren Gefechten eingesetzt. Nachdem die Briten die Region übernahmen und im Jahr 1803 wieder verliessen, liessen sie auch die Kanonen zurück. Seit 1806 werden sie von der Navy täglich abgefeuert, so dass selbst die Seeleute ihre Chronometer exakt danach einstellen konnten. Diese alte Tradition wird bis heute weitergeführt, natürlich nicht mit Kanonenkugeln, sondern mit Schiesspulver.

Nachdem die Kanonen geladen sind, bleibt uns noch eine Minute, um uns in sichere Entfernung zu begeben. Der Soldat hält uns auf dem Laufenden, wie viel Zeit noch bleibt und als er mit dem Countdown beginnt, halten wir uns die Ohren zu. Boom! Es knallt und zwar richtig laut. Auf den Knall folgt eine dicke Rauchwolke. Nun wissen wir nicht nur, was es mit dem täglichen 12 Uhr Knall in Kapstadt auf sich hat, sondern haben auch sehr viel über die Tradition und die Geschichte der Stadt erfahren.


V&A Waterfront      Map

Die Victoria und Alfred Waterfront mag zwar sehr touristisch sein, aber wir sind trotzdem gerne hier. Es ist nicht nur eine Vergnügungsmeile, sondern auch ein Viertel, welches bei schönem Wetter zum Flanieren einlädt. Zwischen den viktorianischen Häusern und umgebauten Lagerhallen, in denen Restaurants und Souvenirshops untergebracht sind, kann man locker einige Stunden verbringen. Unser absolutes Highlight hier ist der Market on the Wharf.

Market on the Wharf

Dieser Foodmarket ist ein absolutes Muss! In dieser Lagerhalle gibt es eine Reihe toller individueller Stände mit ganz vielen leckeren, frischen und preiswerten Angeboten. Uns fällt es jedes Mal so richtig schwer, eine Auswahl zu treffen, so dass der Market uns immer wieder wie ein Magnet anzieht.


Primi Piatti      Map

Entweder nur zu einem feinen Cappuccino (CHF 1.60) oder zu einem leichten Abendessen direkt an der Waterfront, dann lohnt sich der Abstecher ins Primi Piatti. Ein lockeres Ambiente, die Kellner sind hier immer sehr zuvorkommend und gut drauf und man hat einen wunderbaren Ausblick auf den Ozean. Was will man mehr, wir kommen immer wieder gerne.


Table Mountain «Platteklip Gorge»-Aufstieg      Map

Etwa 2 km östlich nach der Talstation der Seilbahn beginnt der ca. zweistündige Aufstieg zum Tafelberg. Der Weg bietet einen wunderbaren Ausblick über Kapstadt und ist in keiner Weise langweilig. Die Tour verlangt zwar keine Kletterkenntnisse und auch für Leute mit Höhenangst irgendwie geeignet, ist jedoch physisch recht herausfordernd, da es kontinuierlich steil bergauf geht und die hohen Steintreppen sehr anstrengend sein können.

Die Route startet über eine steinige Treppe, die von unzähligen Büschen und Bäumen umgeben ist, wir wandern mitten in der Natur. Wir kommen etwas schlechter voran als beim letzten Mal im 2013, da der starke Wind uns manchmal etwas aus der Bahn wirft und wir noch mehr aufpassen müssen wo wir auf den zum Teil rutschigen und spitzen Steinen hintreten. Aber sonst haben wir wirklich Glück, denn der Tafelberg liegt ohne Nebel in all seiner Pracht vor uns.

Nach knapp 1,5 Stunden haben wir unser Ziel fast erreicht. Die letzten Meter führen steil über eine Steintreppe zwischen zwei Felsen hoch. Ein Blick hinunter zeigt uns, was für ein atemberaubender Weg wir schon gegangen sind. Oben angekommen, geht die Wanderung weiter. Auf unzähligen Wegen kann man den Tafelberg und die faszinierende Umgebung erkunden. Wir geniessen den wunderschönen Ausblick vom Plateau, man kann die gesamte Stadt und die Kap-Halbinsel überblicken. Durch den immer stärker werdenden Wind, sind wir hier oben ziemlich durchgefroren. Auch die Tafelberg-Gondel fährt gerade nicht. Das Positive ist aber, es sind nur wenige Menschen auf dem Berg, die ihn hochgewandert sind. Eine halbe Stunde später rechnen wir bereits damit, dass wir den steilen Weg wieder hinunter laufen müssen. Doch plötzlich lässt der Wind nach und ein dröhnendes Geräusch ertönt. Wir haben Glück, die Bahn setzt sich gerade in Bewegung und noch mehr Glück haben wir, dass wir die Bahn und die Aussicht fast für uns alleine haben, nur ein paar wenige ebenfalls durchgefrorene Bergsteiger teilen mit uns die Fahrt.


Simonstown Pinguine Boulders Beach
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Eine der berühmten Attraktionen Kapstadts ist die Pinguinkolonie in Simons Town am Ufer der False Bay. In diesem Küstenabschnitt befinden sich viele abgerundete Granitfelsen, die dem Strand ihren Namen verleihen und natürlich gibt es hier ganz viele süsse Afrikanische Pinguine. 1983 wurde ein einzelnes Pärchen hier am Strandabschnitt entdeckt. Seitdem hat sich die Kolonie in diesem Schutzgebiet stark vergrössert, leider aber seit dem Höchststand von 3'900 (2005) wieder drastisch zurückgegangen. Der Nationalpark wird von den Rangern überwacht und kostet ca. CHF 4 Eintritt. Der Bereich, wo sich die Pinguine frei bewegen können, umfasst 3 Buchten und ist mit wunderschönen Holzstegen ausgelegt, wo man die Pinguine stundenlang beobachten kann. Da wir die Pinguine gerne ganz nahe beobachten, gehen wir beim Eingang gleich direkt zur kleinen Bucht hinunter. Hier können wir wirklich ganz nahe bei den Pinguinen sein, möchten aber trotzdem ihre Ruhe nicht stören und halten immer einen gewissen Abstand. In dieser Bucht könnte man sogar baden und es kann auch passieren, dass sich ein Pinguin gerne auf dem Strandtuch bequem macht. Leider luden die Temperaturen nicht gerade zum baden ein, doch wir verbrachten trotz Nieselregen einen ganzen Nachmittag bei den manchmal recht tollpatschigen Happy Feets. 


Roman Rock Appartment

Einschlafen und Aufwachen bei Meeresrauschen und tollem Blick aufs Meer, was will man mehr! Unser Aufenthalt hier war wirklich ein Traum. Das Appartement ist sehr schön eingerichtet, mit einer grossen Terrasse mit direktem Blick auf den Ozean, sowie riesigem Wohnzimmer mit noch grösserer Fensterfront. Die Küche in einem separatem Raum ist sehr geräumig und die Wäsche kann man ebenfalls für CHF 5 waschen lassen. Wir sagen nur «Roman Rock rockt»!