China

 

China


Shanghai

7. – 10. August 2017


Maglev Zugfahrt vom Flughafen Pudong

Der Maglev Zug ist eine Magnetschwebebahn, die vom Internationalen Flughafen Pudong Richtung Zentrum Shanghai führt. Richtig Sinn macht die Fahrt eigentlich nicht, da wir anschliessend immer noch die Metro benötigten, aber alleine um die Höchstgeschwindigkeit von 430 km/h (30 km in 7 Minuten) zu erleben, sind die Tickets von CHF 7.50 allemal wert.

Der Bund (das Wahrzeichen von Shanghai)

Das Bild vom Bund erscheint fast immer, wenn über Shanghai berichtet wird. Es ist das Wahrzeichen Nummer Eins und somit auch das Erste, was wir uns in der Stadt angesehen haben. Als Bund wird die Uferpromenade auf der westlichen Seite des Huangpu Flusses (Puxi) bezeichnet, von wo aus man die Skyline auf der östlichen Seite (Pudong) sehen kann. Ein toller Anblick bei Tag und Nacht.


East Nanjing Road

Die Nanjing Road ist die bekannteste Shopping-Meile von Shanghai. Wir fanden eher, dass es sich um eine Einkaufsstrasse handelt, wie man sie überall auf der Welt findet – mit den üblichen Läden wie H&M, McDonalds, Apple usw. und viel Bling Bling. Und doch gibt es einen einzigen kleinen Unterschied zu anderen Shopping Meilen; die extrem nervigen «Schlepper», die dich natürlich recht schnell als Nicht-Chinese entlarven und dich versuchen irgendwo in den Untergrund zu locken um dir diverse Fake Produkte oder anderes anzudrehen. Das Ritual ist dabei immer das Gleiche: «Watch? Rolex? No. Beautiful Bags? No. Chinese Souvenirs? No. Massage? NO!».


Leshan

3. – 5. August


Leshan erreicht man von Chengdu aus bequem in einer Stunde mit dem Highspeed Zug.


Grosser Buddha von Leshan

Der Buddha von Leshan gehört seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe. Mit einer Höhe von 71 Metern und einer Breite von 28 Metern ist dieser Buddha die weltgrösste Statue aus Stein. Im Jahr 703 hatte der Mönch Haitong die Idee, die Bevölkerung von weiteren Überflutungen zu bewahren. Erst Jahre nach seinem Tod wurde der grosse Buddha von Leshan fertiggestellt und tatsächlich, die Fluten blieben aus.

Heute kann man den grossen Buddha entweder über die in den Felsen eingehauenen Treppen von Kopf bis zu seinem Fussende erkunden oder vom Wasser aus mit einer Fähre. Wir wollten uns die komplette Dimension des Buddhas genauer ansehen und so entschieden wir uns für den Fussweg (Eintritt CHF 30 für 2 Personen). Obwohl wir ziemlich früh waren, mussten wir doch bereits am Kopf des Buddhas kurz anstehen, bevor ein langsames weiterkommen überhaupt denkbar war. Je später man dran ist, kann sich die Wartezeit schon auf über eine Stunde hinziehen. Seine Grösse hat uns unglaublich beeindruckt. Allein sein Kopf hat eine Höhe von 15 Metern und eine Breite von 10 Metern, die Ohren sind 7 Meter lang und sein grosser Zeh bietet einer ganzen Fussballmannschaft Platz. Oft hört man den Spruch; «der Berg ist ein Buddha und der Buddha ist ein Berg.»


Emei Berg

Der unter dem Schutz der UNESCO stehende Emei Berg (Emei Shan) in der Sichuan Provinz ist einer der vier wichtigsten, heiligen buddhistischen Berge in China. Angeblich sind die Königin der Berge – unsere Rigi in der Schweiz und der heilige Berg Emei Shan seit einigen Jahren ein Paar, getraut von findigen Marketingmanagern. Man hat der gebirgigen Partnerschaft sogar noch eine steinerne Krone draufgesetzt; mit einem Gesteins-Austausch.

Wir wollten endlich mal ein wenig Ruhe und Natur geniessen (Flucht aus der Stadt) und uns natürlich ein Stück Heimat, den ca. 3 Tonnen schweren Rigi-Stein, ansehen. Doch leider haben wir beides nicht gefunden. Obwohl die allermeisten Leute mit der Gondelbahn zum «goldenen Gipfel» gelangen, gehen auch Viele zu Fuss. So teilten auch wir die tausenden von Stufen bis zum Gipfel mit hunderten von Touristen und Pilgern. Trotzdem hat sich der eineinhalbstündige steile aber gut ausgebaute Weg bis ganz nach oben auf 3'077 Meter gelohnt. Auf dem Goldgipfel befindet sich mit 48 Metern Höhe die grösste goldene Buddha Statue der Welt.

Unser Fazit: Die Kosten für den Berg sind ziemlich hoch (CHF 100 für 2 Personen) und die Anfahrt gestaltet sich als eher lange und sehr ermüdend. Doch wir finden, mindestens einer der vier wichtigsten Berge in China mussten wir gesehen haben, nur schon der Erkenntnis wegen, dass unsere Berge in der Schweiz einfach nicht zu übertreffen sind. 


Chengdu

24. – 26. Juli 2017


Wohnen unter Locals «Chengdu Panda Apartment»

Gemütlich fahren wir von Chongqing mit dem Highspeedzug in eineinhalb Stunden nach Chengdu. Nachdem wir das «Chengdu Panda Apartment» für zwei Tage gebucht haben, erhalten wir über WhatsApp von Susan fürsorgliche Fragen und Auskünfte in Englisch. Hier ist man wirklich besorgt, dass man behütet den Weg zum Apartment findet.

In einem grossen Wohnhochhaus mitten unter Einheimischen im Zentrum beim Renmin People’s Park, fahren wir in den zwanzigsten Stock. Hier werden wir schon herzlich erwartet und zur Begrüssung gibt es eine Schüssel «Bing Fen». Bing Fen wird aus Kanjac (Pflanze) Pulver und Carrageenan (natürliche Gelatine) hergestellt. Dieser traditionelle Snack (ähnlich wie Götterspeise) wird gerne als Erfrischung im Sommer gegessen.

Unser Apartment befindet sich im 12. Stock. Für eine Preiskategorie von CHF 40 eine sehr gute Wahl. Da Chengdu die Panda City ist, ist der Panda auch in unserem Apartment sehr präsent, etwas viel für unseren Geschmack, aber irgendwie süss, mit viel Liebe zum Detail hergerichtet und vor allem alles ist sehr sauber. Dazu kommt, dass der Internetzugang sehr schnell und stabil ist. Das Personal kümmert sich persönlich um uns und stattet uns mit allen Informationen aus, um in der Stadt gut zurechtzukommen. Auf dem Zimmer liegt eine lange Liste mit Ausgehtipps, Restaurants und Bars – alles auch mit chinesischen Adressen niedergeschrieben, die jeder Taxifahrer findet. Die Lage ist wirklich Top! Gleich neben unserem Wohnblock befindet sich ein Früchte- und Gemüsemarkt, mehrere Supermärkte zum Teil 24 Stunden offen und um die Ecke eine Bäckerei.

Ein kleines liebevolles Detail zum Apartment: Nach dem Abendessen zwischen 18.00 – 21.00 Uhr, wenn man möchte, werden frische heisse «steamed Buns» mit einer süssen Füllung als Gute Nacht Snack ins Zimmer geliefert. 


Chengdu: Welthauptstadt des Pandas

Chengdu ist die Welthauptstadt des Pandas und hier befindet sich die grösste Panda Forschungs- und Aufzuchtstation der Welt (dies stimmt tatsächlich und hat für einmal nichts mit dem Grössenwahn der Chinesen zu tun). Das Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding ist ein weitläufiger Park, der dem Lebensraum des Giant Panda mit Bambuswäldern nachempfunden ist. Wir überlegen uns lange, ob wir uns dem touristischen Hype hingeben und den

Pandas einen Besuch abstatten sollen.

Schlussendlich steigen wir morgens um 6.30 Uhr in ein Taxi und kommen bereits ohne Verkehr schon um sieben Uhr an. Obwohl der Park erst um 7.30 Uhr seine Tore öffnet, stellen wir uns bereits in die Schlange vor der Kasse (Eintritt ca. CHF 8 pro Person), die jede Minute grösser wird. Es ist die beste Entscheidung gleich frühmorgens im Park zu sein, erstens ermüdet der Panda schnell und schläft viel und zweitens kann man die Pandas noch in Ruhe draussen geniessen, bevor die Massen in den Park strömen. Es ist wirklich ein Schauspiel der Extraklasse was uns die niedlichen und tapsigen Pandas bieten, wir haben unglaublich viel gelacht.

Und tatsächlich, für mehr als Fressen und miteinander spielen reicht der Pandatag nicht. Gegen elf Uhr (vermutlich auch wegen der Hitze) sind die Giant Pandas gar nicht mehr draussen, sondern drinnen und vor den Glasscheiben häufen sich die Massen von Touristen. Es wird Zeit für uns zu gehen, denn nun gleicht der Park nur noch einem überfüllten Zoo. 


Frischmarkt in Chengdu

Wie durch Zufall stolpern wir über den grossen überdachten einheimischen Frischmarkt nahe dem People’s Park. Es wird sich wohl kaum ein Tourist hierhin verirren, denn wir sind weit und breit die Einzigen. Der Markt zieht uns in seinen Bann, wir kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus, was hier alles angeboten wird. Von ungewöhnlichem Gemüse, über gewöhnungsbedürftiges Fleisch, lebenden Fisch, frischen Mapo-Tofu und Stinktofu, bis zu unzähligen Arten von frischen Nudeln und handgemachten Dumplings. 


Chongqing

21. – 23. Juli 2017


Chongqing ist riesig. Angeblich so groß wie Österreich und so bevölkerungsstark (über 32 Millionen) wie Österreich, die Schweiz, die Slowakei und Tschechien zusammen. Die Chinesen behaupten gerne, dass Chongqing die grösste Stadt der Welt sei. Aber wir denken eher, dass diese Angaben zum typisch chinesischen Grössenwahnsinn gehören. Sie haben nämlich die höchsten Hochhäuser der Welt, den höchsten Staudamm, die ältesten Behausungen der Menschheit und demnächst folgen die grössten Schiffe, Autos und Flugzeuge oder eben auch Städte.

Wir fassen es so zusammen: Chongqing ist theoretisch eine der größten Städte der Welt – und definitiv die größte Stadt, von der die Welt noch nie gehört hat.


Ciqikou

Ciqikou befindet sich auf einem Berg im westlichen Teil von Chongqing und ist ein kleiner Bezirk, wo es sich richtig verweilen lässt. Denn an jeder Ecke gibt es Imbissbuden oder kleine Läden, wo man etwas probieren oder kaufen kann. Auch wenn in dieser Fussgängerzone viel los ist, ist es wirklich schön, nicht immer den Motorrädern oder Fahrradfahrern ausweichen zu müssen.

Wir trotzen der Hitze von 43 Grad und lassen uns den ganzen Nachmittag durch die Gassen treiben. Durch Zhang und Tommy, die wir auf dem Schiff kennengelernt haben, erfahren wir sehr viel über die hiesige Küche und Gewürze. Wir probieren das Gericht «Suanla Fen – Sour and hot Glass noodles». Die Nudeln werden aus Süsskartoffelstärke gemacht, sobald diese in heisses Wasser kommen, werden sie gummig und glasig und werden dann in einer scharf-sauren Brühe serviert. Nach dem ersten schlürfen der Nudeln, merken wir plötzlich, wie unsere Lippen anfangen zu brennen und prickeln und ein Gefühl der Taubheit auf unseren Lippen und Zungen hinterlässt. Wir erfahren, dass an diesem Gefühl der Szechuanpfeffer schuld ist. Szechuanpfeffer wird oft fälschlicherweise als scharf bezeichnet. Dies rührt wahrscheinlich daher, dass er häufig in Gerichten verwendet wird, die auch scharfe Chilischoten enthalten. Wie sich die Kombination mit Chili anfühlt, werden wir morgen erfahren.


Eine Fahrt mit der Monorail

Da die Topographie in Chongqing grosse Steigungen und enge Kurven beinhaltet, müssen die modernen Massenverkehrsmittel an diese Topographie angepasst werden. Die Fahrt mit der Linie entlang des Jialing Jang-Flusses lohnt sich wirklich. Einerseits bietet diese einen interessanten Blick auf die Stadt und den Fluss und andererseits fährt man mit der Linie 2 bei der Station Liziba durch ein Wohnhaus durch.

Eling Park

Der Eling Park liegt auf der höchsten Ebene der Chongqing Halbinsel und deshalb hat man hier auch einen wunderschönen Ausblick auf die ganze Stadt. Irgendwie wirkt der Park auf uns wie ein verwunschener Ort mit den vielen Pagoden, Pavillons und Bambushainen. 


Jialing Jiang- und Jangtse Seilbahn

Zwei Seilbahnen bieten in Chongqing eine gute Möglichkeit, um schnell zu den Stadtteilen jenseits des Jialing Jiang-Flusses und des Yangtzes zu gelangen. Wir haben gelesen, dass für Touristen unbedingt eine Fahrt mit der Seilbahn über den breiten Yangtze Fluss zum Besichtigungsprogramm dazugehören muss. Man kriegt wirklich einen guten Überblick über die Stadt, aber zum Glück kostet die Fahrt nicht viel, denn man steht sich schon fast auf den Füssen und die Fahrt dauert ca. zwei Minuten. Da nehmen wir doch lieber Vorliebe mit dem gemütlichen Eling Park.


Volksplatz

Die Volkshalle von Chongqing wurde zwischen 1951 und 1954 erbaut und zählt mit ihrem riesigen Dom zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Chongqing. Es scheint, als wurde der Dom dem Himmelstempel von Peking nachempfunden. Der 55m hohe Dom bietet Platz für ein 4'000 Sitzplätze umfassendes Auditorium, indem Konzerte und Theateraufführungen stattfinden.

Wir staunten nicht schlecht, als wir durch die Metrounterführung zum Dom liefen. An einem Sonntag ist hier echt was los. In der Unterführung spielten ältere Leute miteinander Karten, es wurde gegart und gekocht, getanzt oder Künstler zeigten ihre malerischen Fähigkeiten. Es scheint, als würde die Hitze des Sommers (43 Grad) die Einheimischen unter die Erde treiben. Nicht ohne Grund wird Chongqing auch als «oven City» bezeichnet.


Hotpot unter Einheimischen

Chongqing darf man nicht verlassen, bevor man nicht die bekannteste Spezialität den «Hotpot» (Feuertopf) gegessen hat. Beim Hotpot werden kleine, rohe Fleisch-, Fisch- und Gemüsehäppchen eigenständig von den Gästen in einer heissen Brühe gegart. Eigentlich bei uns das bekannte Fondue Chinoise, mit dem einzigen kleinen «grossen» Unterschied; die traditionelle Brühe besteht aus einer wirklich scharfen (wir übertreiben nicht) öligen Sauce aus Sichuan-Pfeffer und Chilis und wird in chinesisch als eine Kombination von betäubend und sehr sehr scharf umschrieben.

Wir verirrten uns also in eine Gasse, in der es nur Hotpot gab. Wirklich einladend, nach unserem europäischen Verständnis, sah keines der Lokale aus. Die chinesischen Familien assen auf Plastikhockern drinnen oder im Freien und gekocht wurde teilweise auch im Freien. Überall standen Eimer und Töpfe herum, aber schliesslich wollten wir dort essen, wo die Einheimischen essen. Nur, in welches Lokal sollten wir gehen? Die Auswahl viel uns dann plötzlich nicht mehr so schwer, da wir schon von einer älteren Dame in ein offenes Lokal hineingezogen und auf Holzbänken platziert wurden.

Und nun ging es los! Keiner der Angestellten sprach englisch und die Auswahlkarte für die Zutaten war wie angenommen nur in chinesisch und Bebilderungen gab es ebenfalls nicht. Nachdem der dritte Versuch scheiterte, uns die Speisekarte irgendwie zu erklären, stand plötzlich vom Nebentisch eine junge Frau neben uns, die uns die verschiedenen Gargüter in Englisch erklären konnte. Für das gesellige Vergnügen wird normalerweise ein zweiteiliges Gefäss mit einer gewöhnlichen Brühe (kleines Gefäss in der Mitte) und der traditionellen sehr scharfen Brühe (im grossen Ring) in der Mitte des Tisches auf einem Gasbrenner aufgestellt und erhitzt. Für uns gab es die umgekehrte Variante; scharfe Sauce im kleinen Gefäss und milde Brühe im grossen Ring. Denn sie wissen schon was sie tun und nehmen Rücksicht auf unsere europäischen Mägen.

Nach und nach geben wir das Fleisch und das Gemüse in die brodelnde Flüssigkeit. Nach einigen Minuten fischen wir diese mit den Stäbchen heraus und tunken diese ab und zu in eine Spezialsauce (eher ölig und mit Knoblauch), die in kleinen Schalen serviert wird. Mit der Zeit werden wir immer mutiger und versenken immer mehr Zutaten in der teuflisch rot brodelnden Brühe. Man muss sagen, man gewöhnt sich irgendwann schon fast an diese Schärfe und das prickelnde betäubende Gefühl auf der Zunge und den Lippen. Wie gesagt, der Feuertopf heisst in Chongqing nicht zufällig «ma la gou» - «sehr scharfer Feuertopf».


Yangtze Kreuzfahrt mit der «President No. 8» von Yichang nach Chongqing

17.-21. Juli 2017

Durch den riesigen Fluss mit den vielen geheimnisvollen Schluchten. Der Yangtze ist mit 6'380 Kilometern der längste Fluss Chinas (auch Asiens) und nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste Strom der Welt


17. Juli 2017

Tag 1: Ankommen in Yichang, check-in on board

Wir haben unsere Kreuzfahrt über die Webseite Travel Chinaguide gebucht. Alles sehr einfach und unkompliziert, nur die Fahrt mit dem Taxi zum Pier war recht spannend. Wir merkten auch hier, dass das Pier in Yichang unter den Taxifahrern irgendwie nicht bekannt ist, nur die ganz grobe Richtung. Am besten die Fahrt mit der App MAPS.ME mitverfolgen. Denn die Strasse hinunter zum Pier ist nicht gerade einladend und die Taxifahrer wollen dich vorher ausladen, da sie vermuten, sich verfahren zu haben. Der einzige Hinweis ist nur ein Schild oben an der Hauptstrasse (chinesisch und englisch beschriftet). Einfach runterfahren, es stimmt schon.

Check-in am ersten Tag ist von 16.30 – 21.00 Uhr. Der erste Eindruck, wenn man auf das Schiff kommt, ist äusserst positiv. Auch unsere Deluxe Standardkabine macht einen wirklich guten Eindruck - geräumiges Zimmer mit zwei Einzelbetten (werden auf Wunsch zusammengeschoben) und ein ordentliches Bad. Bei näherem Hinsehen bzw. Rundgang auf dem Schiff, merken wir, dass das 5-Sterne-Schiff doch bereits schon etwas in die Jahre gekommen ist. Nichtsdestotrotz fühlen wir uns wohl an Board. Was man aber wissen muss; die Zimmer sind recht feucht bzw. die Nächte verbringt man eher in feuchten Bettlaken. Wir machen es aber wie unsere chinesischen Nachbarn und hängen die Wäsche jeweils tagsüber zum trocknen auf den Balkon. So werden die Nächte etwas angenehmer.

Einige Tipps:

Wenn du die Flussfahrt stromaufwärts von Yichang nach Chongqing machst, hast du 5 Tage an Board anstatt 4 Tage und dies zum gleichen Preis.

Beim einchecken wird dir ein Zimmer-upgrade für einen überteuerten Aufpreis schmackhaft gemacht. Doch das Upgrade lohnt sich auf keinen Fall, da das Zimmer fast identisch mit dem normalen Zimmer ist, was wir gebucht haben.

Am ersten Abend gibt es kein Dinner, daher lieber etwas mit aufs Schiff nehmen oder vorher irgendwo Essen gehen. Ebenfalls kommt noch dazu, dass es normal ist, sich vorher mit Wasser und Kleinigkeiten in einem Supermarkt einzudecken, dies macht jeder Chinese und wird an Board auch erlaubt.

Man muss sagen, das Personal auf dem Schiff ist wirklich sehr freundlich und alle sprechen ein solides Englisch, aber kaum eingecheckt, versuchen sie dir überall das all inclusive Package zu verkaufen, was übrigens für uns Europäer viel teurer ist, als für die chinesischen Touristen. Wir lehnten dankend ab, da wir fanden für CHF 52 pro Person, lohnt sich das für uns nicht. Und wenn du lange genug ablehnst, dann kommt plötzlich ein zweites Package zum Vorschein, für CHF 30 pro Person; alle Softgetränke inkl. Bier, so viel du willst. Und wenn es nur eine Person nimmt und die andere Person mittrinkt, ist das ebenfalls völlig in Ordnung.

Täglich gibt es einen im Package inkludierten Ausflug und ein optionaler Ausflug. Aber Achtung, nicht jeder überteuerte optionale Ausflug macht Sinn, lieber zuerst abwägen ob es sich überhaupt lohnt. 

18. Juli 2017
Tag 2: Yangtze «three Gorges Dam» (Drei-Schluchten-Staudamm)

Das zentrale Bauprojekt für den Drei-Schluchten-Staudamm am Yangtze umfasst eine Betonschwergewichtsstaumauer, ein Schleusentor, ein Wasserkraftwerk und eine ständige schiffbare Schleuse sowie ein Schiffshebewerk. Der Damm ist 3035m lang und 185m hoch.

Wir sind bereits vor dem Frühstück schon um 6.00 Uhr an Deck, denn dann beginnt die atemberaubende Flussfahrt. Du musst in China früh am Morgen nie das Gefühl haben, du wirst der Erste sein. Du bist garantiert nie der Erste. Denn die Chinesen sind ein Volk von Frühaufstehern.

Frühstück gibt es bereits um 7.15 Uhr, für eine Stunde (die nächsten Tage werden immer früher). Eins muss man auch hier wissen, man muss sich mindestens eine Viertelstunde früher ans Buffet begeben und auch dann bist du garantiert nicht der Erste. Denn die Chinesen stürzen sich mit Vorliebe frühmorgens gleich ans Buffet. Wir teilen uns den runden Tisch für 9 Personen mit einem Ehepaar (chinesisch - spanisch) und einem Baby. Die nächsten Abende werden noch feuchtfröhlich, lustig und kulturell wirklich spannend.

Am Nachmittag starten wir zur Besichtigung des grössten Staudamms der Welt. Den Staudamm selbst dürfen wir nicht betreten, sondern man muss zuerst durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen, bevor man zum Aussichtspunkt hinauf darf. Oben auf der Krone hat man einen unglaublichen Ausblick über das gewaltige Bauwerk. Mindestens genau so beeindruckend wie der Staudamm, ist die riesige Schleuse-Anlage, in die wir später hineinmanövriert werden. Die Schiffe, die sich darin befinden, werden in 5 Schleuse-Stufen jeweils 37m = 185m hoch gehoben. Es ist ein millimetergenaues, faszinierendes Schauspiel, das wir miterleben. Fast wie in einem Sciencefiction Film. Drei Stunden dauert es, bis das Schiff die 5 Schleusen durchlaufen hat.

Am Abend sitzen wir immer noch in der Schleuse, während das Abendessen serviert wird. Wie in China üblich, werden beim Dinner mehrere Gerichte auf die grosse Drehplatte in die Mitte gestellt. Für 4 Personen an einem 9-er Tisch, viel zu viel, aber erstaunlich lecker. Das Personal ist sehr freundlich und wahnsinnig aufmerksam, besonders bei den Getränken zu den Mahlzeiten. Wenn das Getränk noch einen Viertel voll ist, wird bereits nachgeschenkt. Selbst beim Bier, halbvoll und bereits ist schon eine neue geöffnete Flasche auf dem Tisch.

Unser Tisch sowie ein anderer Tisch im hinteren Teil sind noch die letzten Gäste im Saal. Plötzlich gesellt sich die grosse Familie zu uns und wie aus dem nichts wird jedem ein grosses Glas Rotwein in die Hand gedrückt. Wir staunen nicht schlecht, als nach dem laut ausgesprochenen «gaanbe-i» (was bei uns Prost heisst), jeder das komplette Glas in einem Zug hinunterstürzt. Wir erfahren, dass «gaanbe-i» wörtlich übersetzt «Machen Sie das Glas trocken!» heisst. Wir machen es ihnen gleich; na dann Prost!

Die ganze Nacht fährt das Schiff flussaufwärts. Von der Brücke aus wird immer wieder das Ufer mit einem Scheinwerfer angeleuchtet, welches uns in eine mystische Landschaft entführt und uns verzaubert.

19. Juli 2017
Tag 3: Badong, Shennong Stream (Shennong Nebenfluss)

Da es im Juli wirklich sehr heiss ist in China, wird der Ausflug zur Shennong Schlucht auf 7.30 Uhr verlegt, das heisst, dass es bereits schon um 6.15 Uhr Frühstück gibt.

Nach einer einstündigen Fahrt mit einem extra Schiff, kommen wir an einer Anlegestelle an, wo wir in kleinen Holzbooten Platz nehmen. Eine gemütliche Fahrt, bei der wir in engen Schluchten an einigen Höhlen vorbei kommen, in die die Chinesen zur Zeit der Ba-Kultur ihre Toten begraben haben. Und tatsächlich sehen wir weit oben in einer Felsspalte einen mysteriös hängenden Sarg.

Am Nachmittag fahren wir durch die drei kleinen Schluchten; Xiling Gorge (Westhügelschlucht), Wu Gorge (Hexenschlucht) und Qutang Gorge. Die Schluchten sind gar nicht mehr so tief, nachdem der Stausee den Wasserspiegel in den Schluchten um 40-100m angehoben hat. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, was wir links und rechts des Flusses an Neubauten, Autobahnbrücken und Infrastruktur entdecken. 

20. Juli 2017
Tag 4: Shibaozhai Pagode

Unser letzter Ausflug führt uns zur Shibaozhai Pagode (Steinschatzfestung). Angelehnt an einen markanten Felsturm wächst diese wunderschöne Pagode in zwölf Etagen nach oben. Über enge und steile Treppen (insgesamt 99 Stufen) kann man – sofern man gut zu Fuss ist – bis auf die Spitze steigen.

Nach dem Abendessen können wir die Einladung zum Karaoke singen nicht ausschlagen. Nach einer Magnumflasche mit chinesischem Champagner, welche wir zu viert teilen, finden wir, dass wir das Singen doch ganz gut im Griff haben und es macht sichtlich Spass. Doch gegen eine chinesische Opernsängerin haben wir trotzdem keine Chance.

21. Juli 2017
Tag 5: Ankunft in Chongqing

Nachdem es gestern noch geheissen hat, dass wir bis 11 Uhr das Schiff verlassen müssen, bricht während dem Frühstück die Hektik aus. Nun heisst es doch, check-out bis 9.00 Uhr. Wir werden mehrmals schon fast rausgeschoben, trotzdem nehmen wir es wie einige andere Gäste gemütlich und verlassen das Schiff um 10.00 Uhr.

Fazit

Auch wenn wir unsere Ausflüge und komplette Reisen lieber selber und unabhängig organisieren, lohnt sich eine Flussfahrt auf dem Yangtze extrem und sollte bei einer Chinarundreise unbedingt eingeplant werden. Als Individualreisende musst du dich zwar auf eine Gruppe einlassen, im Gegenzug erhält man dafür eine erholsame Pause vom Rundreisestress mit individueller Planung und man wird dazu noch mit einer schönen Landschaft belohnt. 

Xi’an 

11.-17. Juli 2017

In der Welt hat Xi’an den Ruf eines «natürlichen Museums» und ist neben Rom, Athen und Istanbul als eine der vier berühmten alten globalen Metropolen bekannt.


13. Juli 2017
Terrakotta Armee (UNESCO Weltkulturerbe)

Die wahrscheinlich bekannteste Sehenswürdigkeit von Xi’an. Sie ist eine der berühmtesten archäologischen Funde der Welt und wird vor Ort sogar als «achtes Weltwunder» bezeichnet.

Vor dem Eingang und auf dem Gelände werden reihenweise Führungen angeboten, diese lohnen sich aber in unseren Augen nicht. Es ist besser, sich am Anfang im Museumskino den kostenlosen Einführungsfilm anzusehen. Danach kannst du dir eigenständig die Gruben 1-3 ansehen. Wir würden dir wärmstens empfehlen, die Hallen in der umgekehrten Reihenfolge zu besuchen (Halle 3,2,1) bzw. mit der Kleinsten anzufangen. Der «Wow» Effekt ist dann umso grösser, wenn du am Schluss die Halle eins besuchst, mit den über 6'000 Terrakotta Kriegern.

Manchmal überkommt einem das Gefühl, als wären die Krieger echt und könnten in der nächsten Sekunde aufwachen und einfach losmarschieren. Ehrfürchtig stehen sie vor den Gruben und Ausgrabungen. Die riesigen Zweckbauten über den Gruben wirken zwar wuchtig und nüchtern, trotzdem hat uns der Rundgang auf den Balustraden begeistert.

Man glaubt es nicht, aber diese Armee ist 2'000 Jahre alt und sollten Chinas ersten Kaiser Quin im Totenreich bewachen. Erst 1974 entdeckten Bauern, als sie auf der Suche nach Wasser waren, diese sagenhafte Terrakotta Armee.

Aber warum in aller Welt blieb so etwas so lange unentdeckt? Der tyrannische Kaiser Quin hat jeden, der beim Bau seines unterirdischen Mausoleums mitgeholfen hat (die Rede ist von 700'000 Menschen), töten lassen, damit das Mausoleum unentdeckt blieb. Niemand konnte also über die Jahrzehnte sagen, wo sich das Mausoleum mit den ca. 8'000 Kriegern und Pferde inkl. Streitwagen befand, die alle den Kaiser Quin ins Jenseits folgen und ihn dort bewachen sollten. Das Grab des Kaisers wurde bis heute nicht geöffnet, man nimmt an, dass der Kaiser in extrem toxischen Quecksilber begraben wurde. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis man einen sicheren Weg gefunden hat, um die Kammer zu öffnen.

Wie kommst du dahin: Wir entschieden uns für eine Busfahrt mit den öffentlichen Bussen; Touristenlinie 5, Bus-Nummer 306. Die Busse kann man gar nicht verfehlen, da sie nicht nur die Nummer gross angeschrieben haben sondern auch mit «Terracotta Warriors» bezeichnet sind. Die Fahrt kostet lediglich 7 Yuan (CHF 1.00) und nach einer Stunde Fahrt waren wir auch schon dort. Zuerst musst du dich aber durch eine überlaufene Kleinstadt mit mehreren Souvenirläden kämpfen und nach einem 10 minütigen Spaziergang durch einen Park, erreicht man dann den Eingang, an dem man CHF 22 pro Person Eintritt zahlt.

Geheimtipp: «Eastern House Boutique Hotel»

Zu unserem angenehmen Aufenthalt in Xi’an hat vor allem die Unterkunft beigetragen. Das im 2016 neu erbaute «Eastern House Boutique Hotel». Sehr luxuriöse und grosse Hotelzimmer und jeden Tag wird die Minibar, an der man sich kostenlos bedienen kann, aufgefüllt. Auf jedem Stock gibt es neben dem Lift einen grossen Kühlschrank mit gratis Wasserflaschen. Ebenfalls stehen Waschmaschine inkl. Waschmittel und Trockner gratis zur Verfügung. Täglich bietet das Hotel von 14.30 bis 18.00 Uhr einen afternoon Tea mit kleinen Süssigkeiten und salzigen Snacks an. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, spricht English und die Sehenswürdigkeiten befinden sich alle in der Nähe. Wir haben pro Nacht inkl. Frühstück CHF 77 gezahlt.

 Eastern House Boutique Hotel

12. Juli 2017
Xi’ans alte Stadtmauer

Die vollständig erhaltene alte Stadtmauer, die das historische Stadtzentrum umschliesst, war für uns ein richtiges Highlight. Sie ist 14 km lang, 12 m hoch und am Boden bis zu 18 m breit. Die Mauer kann man entweder zu Fuss begehen oder mit dem Fahrrad abfahren. Bei 42 Grad entschieden wir uns für ein Tandem, was wirklich besonders viel Spass macht und auf diese Weise kann man die Mauer problemlos einmal komplett umrunden.

11. Juli 2017
Muslimisches Viertel (Nachtmarkt)

Das Viertel der im 7 Jh. zum Islam konvertierten Chinesen zeichnet sich durch ein Labyrinth aus belebten Gassen aus. Es lohnt sich seinen Weg durch diese lebhaften Strassen zu bahnen, vorbei an bunten Buden, Werkstätten von Handwerkern und Künstlern sowie den verschiedensten Gewürzhändlern und Foodständen, wo man diverse muslimische Gerichte probieren kann.

Wir haben uns für ein «Roujiamo» (chinesischer Burger) entschieden. Zwar mussten wir ca. eine halbe Stunde anstehen, aber es lohnt sich nur schon bei der Zubereitungsart zuzusehen. Dabei köchelt das Lammfleisch den ganzen Tag in einem Suppentopf vor sich hin, das weiche Fleisch wird dann auf einer runden Holzschale kleingehackt. Danach wird das «Mo» (gedämpftes Fladenbrot) fast bis zum Ende durchgeschnitten, mit einer Sauce aus Koriander, Salz und Chilli bestrichen und das gegarte wirklich sehr heisse und zarte Fleisch hineingefüllt. Am Schluss wird noch ein Löffel der Suppe darüber gegossen. Angeblich kann man den typisch köstlichen Geschmack nur hier im Herstellungsort (Xi’an) finden. 

Trommel- und Glockenturm

Diese beiden prächtigen Bauwerke aus Ziegelsteinen in Form eines Rechtecks sind sehr ähnlich gebaut. Früher war der Ausdruck «Glockenklang am Morgen und Trommelschlag am Abend» in Xi’an sehr üblich, das heisst, am Morgen wenn die Glocke läutete, wurden die Stadttore geöffnet, am Abend wenn die Trommel geschlagen wurde, wurde sie geschlossen.

Ein Einzelticket kostet CHF 5 und ein Kombiticket für beide Türme CHF 7.50. Obwohl die beiden Türme fast gleich aussehen, fanden wir trotzdem, dass sich der Trommelturm mehr lohnt, da er einen schöneren Ausblick über die Stadt bietet und man hier mehrere unterschiedliche Arten von Trommeln ansehen kann. Am Abend sind die beiden Türme sehr eindrücklich beleuchtet und sehen noch schöner aus als am Tag. 


Luoyang
09.-10. Juli 2017


09. Juli 2017
Eine Nacht in Luoyang

Von unserem Hotel aus, das Holiday Inn Express City Center in Luoyang (was wirklich sehr zu empfehlen ist), wollten wir uns dann am Abend auf die Socken machen, um etwas zu essen. Anders als in Peking, wo zwar auch eigentlich keiner Englisch spricht, aber die Speisekarten wenigstens auch in den hintersten und verstecktesten Lokalitäten auf Englisch oder wenigstens bebildert sind, gibt es hier von dem gar nichts. Nachdem wir vergeblich versucht haben, zu erklären was wir wollten, bat uns ein älterer Chinese freundlich in sein kleines schummriges Lokal (Name: «Chongqingmian»), mit fünf Tischen und nur einem Gericht. Der wohl beste Nudeltopf, den wir bis jetzt gegessen haben! Ein grosser Topf mit Nudeln, Tofuschnetzel, Gemüse und das alles in einer schwimmenden roten scharfen Sauce. Eine riesige Portion zu Zweit, ein grosses Bier und Wasser für unglaubliche 2 Franken!

Nachdem wir zur Verabschiedung sogar noch umarmt wurden, hatten wir eigentlich beschlossen, im gegenüberliegenden Supermarkt ein Eis zu kaufen. Zu diesem Vorhaben kamen wir dann aber nicht. Vor dem Supermarkt war eine Bühne aufgebaut, wo verschiedene Mädchen-Tanzgruppen in einem Wettbewerb ihre Darbietungen präsentierten. Nach nur fünf Minuten waren wir die unfreiwilligen Nebendarsteller. Einzelne Mädchen oder die ganze Tanzgruppe wurde vor uns platziert und im Sekundentakt Fotos geschossen, gleich verschickt oder sofort auf den sozialen Medien geteilt. Nach über einer Stunde und einem anstrengende Fotoshooting (eigentlich wollten wir ja nur die wirklich süssen Darbietungen ansehen), schlichen wir uns so gut es ging davon, schliesslich wollten wir den Kleinen nicht die Show stehlen. 

Shaolin Kloster und Tempel

Der Shaolin Tempel liegt im Songshan Gebirge zwischen Luoyang und Zhengzhou und wurde im 5 Jh. von einem Mönch mit dem Namen Ba Tuo (ein Experte in Sachen Kampfkunst) gegründet. Shaolin ist demnach der Name eines buddhistischen Mönchordens in China und seiner Mitglieder. Im Gegensatz zu Karate, Teakwondo oder Kickboxen, vermittelt diese Kampfkunst Lebensstil und Spiritualität.

Der Tempel wurde im Verlaufe seiner Existenz etliche Male zerstört, geplündert und wieder aufgebaut. Wir besuchten den Tempel leider an einem Sonntag, wo wir hinter den Souvenirläden und dem Blitzgewitter von etlichen Fotokameras und den zig Mobile Phones endlich das herrliche Bauwerk, den Shaolin Tempel bestaunen konnten.

Klar ist, kein chinesisches Kloster ist berühmter als das Shaolin-Kloster. Obwohl das Kloster riesig ist und zum flanieren einlädt, kam bei uns sehr schnell das Gefühl auf, dass es sich hier eher um einen unklösterlichen Rummelplatz handelt. Von der eingangs erwähnten Spiritualität der Kampfkunst haben wir hier gar nichts gespürt. Es scheint, als kommen heutzutage hunderte von angehenden Möchtegern Mönchen ins Kloster, um dort eine Schnellbleiche in Selbstverteidigung zu besuchen. Wir nehmen an, dass relativ schnell klar war, dass dies eine lukrative Industrie ist und man damit gutes und schnelles Geld verdient. Denn rund um den Tempel schiessen die Kampfsportschulen wie Shiitake aus dem Boden.

Auch wenn das Shaolin Kloster und seine Umgebung heute eher eine Touristen-Attraktion ist und stündlich akrobatische Vorführungen geboten werden, hoffen wir, dass der Grossteil weiterhin diszipliniert die asketische Kampfeskunst pflegt, selbst wenn der Kommerz im Tempel Einzug hält. 

Longmen Grotten (UNESCO Weltkulturerbe)

In unserem Hotel Holiday Inn Express Luoyang haben wir einen Fahrer für einen Tag gebucht, welcher uns zuerst zu den Longmen Grotten fuhr. Der Eintritt kostet CHF 15 pro Person, dafür wird einem aber ein sehr gute und schön ausgebaute Umgebung geboten. Über 100'000 Buddhafiguren und Skulpturen sind in einem 1'000 Meter langen Felsstück aus Kalkstein eingemeisselt worden (Beginn im Jahr 493). Die schönste und gigantischste Figur befindet sich in der Mitte des Westhügels, wir fanden diese wirklich sehr imposant und eindrücklich. Es lohnt sich die Brücke am Ende des Westufers zu überqueren, von hier hat man einen unglaublichen Ausblick auf die Kalksteinwand. 

Mit dem Highspeed Zug nach Luoyang

Obwohl die Chinesen auch in einer grossen Stadt wie Peking kein Englisch sprechen, ging das Organisieren von 2 Zugtickets für die Fahrt von Peking nach Luoyang kinderleicht. Wir haben über die Seite Travel Chinaguide (einer der Top Adressen für eine Chinareise) unsere Tickets online gekauft und am Vorabend am West Bahnhof Beijing (Schalter 16 – einziger englischsprechender Schalter) abgeholt. Wir staunten nicht schlecht, dass das alles so reibungslos funktioniert hat.

Wir haben gleich den ersten Zug um 6.05 Uhr genommen. Ohne ruckeln gleitet man in diesem modernen Hochgeschwindigkeitszug in nur 3.5 Stunden bei 310 km/h mit 2 Stopps von Peking nach Luoyang. Am Bahnhof, sowie in den Zügen ist alles auf Englisch angeschrieben. Wie man das Zugticket am besten liest, wird ebenfalls alles auf der Travel Chinaguide Seite ganz genau erklärt. Wir finden das Reisen mit dem Highspeed Zug ein echtes Highlight!